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128 Route 7. KONSTANTINOPEL. h. Skutari. Fluten; jetzt ist es eine Signalstation, im Mittelalter war es oft be-
festigt
, im Altertum trug es das Grabmal der Damalis, der Frau des
athenischen Feldherrn Chares, der im J. 340 Byzanz gegen Philipp
von Makedonien
zu Hülfe zog. Die Türken nennen den Turm nach
der Sage von einer einst darin eingeschlossenen Sultanstochter Kis
Kulesí
.

Skutari (Wagentarif wie in Konstantinopel, s. S. 73), türk. Üs-
küdar
, steigt weit ausgebreitet vom Meer auf der Landspitze auf, die
der Bulgurlu gegenüber dem Goldenen Horn zwischen den Bosporus
und das Marmara-Meer vorschiebt. Es ist die größte Vorstadt Kon-
stantinopels
, unter den 80000 Einw. sind verhältnismäßig wenige
Armenier und Griechen; die ganze Stadt hat den orientalischen
Charakter noch bedeutend fester bewahrt als Stambul. So entsprechen
auch dem schönen Anblick, den Skutari aus der Ferne bietet, im
Inneren winklige Straßen und, außer den schönen alten Moscheen,
geringe Häuser, die auch nach dem großen Brand von 1872 nicht
stattlicher wiedererstanden sind.

Im Altertum hieß die Stätte Chrysopolis und war ein Hafen des benach-
barten
Kalchedon (Kadikiöi, s. S. 130), den die Athener im Peloponne-
sischen
Krieg zu einer Zollstation machten. Die Perser besetzten sie
häufig in ihren Kämpfen mit den byzantinischen Kaisern. Bis vor hundert
Jahren war sie der Kopf der Karawanenstraßen durch Kleinasien, auf
denen die Schätze des Südens und Ostens nach Konstantinopel kamen, und
auch jetzt noch bricht alljährlich hier die heilige Karawane nach Mekka auf.

Von dem Platz bei der Landebrücke, wo man am besten gleich
einen Wagen für die ganze Tour nimmt, folgt man der breiten Haupt-
straße
geradeaus. Die Böjük Dschami oder, nach dem nahen Lande-
platz
, Iskelesí Dschami, ein schöner Bau von 1547 mit zwei Minarets,
bleibt gleich im Anfang links; 200 Schritt weiter sieht man rechts
durch einen Ausschnitt auf die Seitenfassade der Jeni Walidé
Dschami
, mit zwei Minarets zu je zwei Galerien, 1707-10 erbaut.
Dann gabelt sich, bei einer kleinen Moschee, die Straße: r. geht
es weiter nach dem Großen Friedhof (s. S. 129), l. nach dem Bul-
gurlu
hinauf. Auf dem letzteren Weg kommt man an einem arme-
nischen
Friedhof in dem Stadtteil Jeni Mahallé vorbei und durch den
Stadtteil Baglar Baschi, jenseit dessen sich Landhäuser anschließen,
zu dem Dorf Bulgurlukiöi; vor dem Dorf führt l. ein Fahrweg zu
einem freien Platz mit mächtigen Platanen und einer Quelle; hier
(¾ St. von der Landebrücke) bleiben die Wagen zurück. In der Nähe
ein Sultanskiosk, von einem Prinzen bewohnt, und auf den schattigen
aussichtreichen Terrassen ein Kaffeehaus (nicht billig!). In nördl.
Richtung erreicht man dann in ¼ St. den Gipfel des Bulgurlu, auch
Böjük Tschamlidscha genannt (268m; kl. Kaffeehaus), von dem sich
eine prächtige *Aussicht (vgl. die Karte S. 131; am schönsten vor-
mittags
) über Bosporus und Marmara-Meer (bis zu dem meist schnee-
bedeckten
Olymp bei Brussa), über die Vorstädte auf asiatischem
Boden und über ganz Konstantinopel bietet.

Folgt man vom Gipfel des Bulgurlu demselben Weg zurück bis